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PRINZ JUSSUF VON THEBEN | Theater
18. Oktober 2019 ,19:30 - 21:30
Ein Stück von Gerold Theobalt | Auftragsarbeit der Else Lasker-Schüler Gesellschaft
Die von der Kritik gefeierte Inszenierung des Stücks um den künstlerischen Aufbruch der Dichterin wurde inzwischen auch in Tel Aviv und Jerusalem aufgeführt und mit Begeisterung aufgenommen.
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Zum hundertfünfzigsten Geburtstag Else Lasker-Schülers hat Gerold Theobalt mit ‚Prinz Jussuf von Theben‘ im Auftrag der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, Wuppertal e.V. eine szenische Hommage an die vielbegabte Jubilarin verfasst.
Das Stück zeigt exemplarisch den künstlerischen Aufbruch der Dichterin in der Zeit von 1898 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs – in Form von dokumentarischen Materialien und fiktiven Dialogen. Eingearbeitet sind Gedichte und Prosazitate aus ihrem Werk. Die „Märchenfigur“ Prinz Jussuf von Theben, die sich ELS als poetisches Alter Ego erschaffen hatte, war nicht nur die Maske, mit der sich die hochsensible Künstlerin schützen konnte, wenn sie ihre Lesungen als frühe Performances zelebrierte. Prinz Jussuf – das ist auch ein Statement für die Symbiose von Orient und Okzident, Judentum und Islam – von Mann und Frau.
Der Grundgedanke des Stückes besteht darin, Else Lasker-Schüler als Teil jener Gruppe junger KünstlerInnen und Künstler zu zeigen, die unter dem Begriff „Moderne“ firmiert. Die Impulse, die von diesen, mehrheitlich noch sehr jungen Menschen ausgegangen sind, haben das Europa des 20. Jahrhunderts politisch und sozial – vor allem aber ästhetisch mitgeprägt. Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs bereitete ihren Träumen dann ein jähes Ende.
Zehn Studierende im dritten Jahrgang des Studiengangs Schauspiel der Folkwang UdK setzen sich mit Else Lasker-Schüler und ihren Künstlerfreund*innen darstellerisch auseinander und reflektieren die sozialen und ästhetischen Themen jener Avantgarde, der auch die Jubilarin angehörte. Kieran Joel inszeniert das Werk.