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MEIN HERZ – NIEMANDEM | Filmvorführung
7. Oktober 2019 ,19:30 - 21:30
Helma Sanders-Brahms erzählt die Geschichte des (angeblichen) Liebespaares Else Lasker-Schüler und Gottfried Benn – von ihrer Kindheit an bis zum Ende des Dritten Reichs. Das Verhältnis zwischen der aus Elberfeld stammenden Jüdin, die sich bald der Verfolgung ausgesetzt sieht, und dem Protestanten, der von den Nationalsozialisten zunächst fasziniert sein wird, lebt dabei vor allem durch die Texte von Lasker-Schüler und Benn, die viel Raum in diesem Film einnehmen. „Die Gedichte“, so Helma Sanders-Brahms, „sind das Wichtigste, es geht um diese Gedichte, um diesen Gedicht-Dialog vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte.“
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Als Else Lasker-Schüler um 1900 nach Berlin zieht, trifft sie auf eine pulsierende und weltoffene Metropole. Lasker-Schüler veröffentlicht ihre ersten expressionistischen Gedichte und befreundet sich mit Malern wie Wassily Kandinsky, Franz Marc und Marc Chagall. Doch erst die Begegnung mit dem Arzt und Dichter Gottfried Benn entfacht eine künstlerische wie private Leidenschaft.
Als das Berliner Kino Arsenal 1998 eine erste umfassende Retrospektive der Filmemacherin Helma Sanders-Brahms initiierte, wurde »Mein Herz – niemandem!«, ihre bis dato letzte Regiearbeit, im Katalog gefeiert: »Die Geschichte einer Liebe zwischen einer Jüdin und einem Deutschen in diesem Jahrhundert, zwischen Rivalen in der lyrischen Dichtung, die einander den schönsten Liebesdialog der Weltliteratur geliefert haben, leidenschaftlich, sinnlich, verzweifelt, wild, einander verfallend und einander hassend. Das Schauspielduo Lena Stolze und Cornelius Obonya brilliert in dieser kunstvoll-arrangierten Amour fou. Biografie mit Lena Stolze, Cornelius Obonya, Thomas Ruffer, René Schubert u.a. Regie: Helma Sanders-Brahms.